Forschung & Innovation
Grüne Start-ups haben aktuell klare Startvorteile. Die Dynamik gelte es zu nutzen, sagt Martin Mössler vom Science Park Graz. Der Inkubator wurde von der Investorenplattform vestbee als qualitativ zukunftsträchtigster in Österreich ausgezeichnet – dank der nachhaltigen Entwicklungen, die hier entstehen.
Jedes dritte Start-up im Science Park Graz beschäftigt sich mit nachhaltigen Entwicklungen rund um den Klimaschutz. Diese reichen von modularen Windpaneelen über umweltverträgliche und hocheffiziente Wasserstoffspeicher bis zur perfekten Bewässerung in der Landwirtschaft (siehe Infoboxen). Auch wenn die „grünen“ Gründer in diesem steirischen Inkubator besonders dicht gesät sind, Motivation ist das Thema ohnehin für viele, wie der Austrian Start-up-Monitor ausweist: Die Erreichung von ökologischen Zielen zählt für 27 Prozent der befragten Jungunternehmen zu den übergeordneten Zielen und 63 Prozent sind „Green Start-ups“.
Von den Träumern zum Startvorteil
Da stellt sich dann die Frage, ob „grüne Start-ups“ aktuell leichter durchstarten können, weil das Marketing für sie einfacher ist? „Absolut“, sagt Martin Mössler, Geschäftsführer des Science Park Graz, „sie haben einen klaren Startvorteil. Während man Umweltschutz früher als ,nice to have‘ sah, ist das Thema heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Ein Start-up, das Software mit energieintensiven Algorithmen entwickelt, muss da vergleichsweise etwas Herausragendes bieten können, um Investoren zu gewinnen.“ Hatte man früher das Gefühl auf der einen Seite stünden die Träumer und auf der anderen Seite die Software-Entwickler als Realisten, habe sich das Bild komplett gedreht. „Es ist eine spannende Zeit mit vielen Chancen, da werden noch zukunftsträchtige Entwicklung kommen“, betont Mössler.
Es gilt, die Dynamik zu nutzen
Bei den vielen grünen Ideen und Start-ups, die durch die Medien geistern, sind jedoch nicht alle „gekommen, um zu bleiben“. Gibt es nicht auch viele, die nur auf den Marketing-Zug aufspringen wollen? „Natürlich sind bei solchen Dynamiken auch Sekundäreffekte da, aber die Grundrichtung ist trotzdem positiv. Wir dürfen es nicht verabsäumen und die Dynamik unentwickelt lassen. Manches wird sich nicht am Markt etablieren, aber das ist besser, als etwas überhaupt nicht zu machen und einer Idee keine Chance zu geben“, erklärt Start-up-Experte Mössler. Gute Ideen setzen sich durch – wie man an den erfolgreichen nachhaltigen Unternehmen sieht, die dem Science Park Graz längst entwachsen sind: „EET, die mit SolMate eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher für den Balkon entwickelt haben, sind ein absolutes Erfolgsbeispiel mit heute rund 30 Mitarbeitern. Sie bieten Blackout-Sicherheit und Dezentralität.“ Die Solar-Taschen von Sunnybag, das mit Samsonite kooperiert, und die Lade-Stationen für E-Autos mit der Technologie von Easelink sind weitere grüne Start-ups, die im Science Park Graz angefangen haben und heute am Markt erfolgreich sind.
Und da ist noch vieles mehr möglich, ist sich Mössler sicher: „Das größte Potenzial liegt mit Sicherheit im Bereich Energie. Gesundheitslösungen werden in Zukunft ebenso gefragt sein und als drittes großes Thema sehe ich die Nahrungssicherheit.“
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Grüne Start-ups im Science Park Graz
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