Jugendtrend Vapen

Neuer Trend – altes Problem

Leben & Gesellschaft

Einmal-E-Zigaretten, auch Disposables genannt, sind gerade unter jungen Raucherinnen und Raucher der neue Trend. Rund 500 „Züge“ bietet eine E-Zigarette, danach wirft man sie einfach weg und kauft die nächste. Durch den enthaltenen Akku eine absolute Sackgasse für unsere Umwelt …

Sie schmecken nach Wassermelone, Pfirsich oder Pfefferminze, das macht E-Zigaretten und Vaper, die sogenannten Verdampfer, besonders für junge Menschen attraktiv. Dass sie meist auch gesundheitsschädliches Nikotin enthalten und Jugendliche in die Abhängigkeit führen, ist ein großes Problem. Was die Konsumenten jedoch oft nicht mitbedenken: Mit den Einwegprodukten produzieren sie eine ordentliche Menge schwer recyclebaren Müll.

Nur kurze Lebensdauer
Besonders problematisch sind Einweg-E-Zigaretten, weil sie bereits nach rund 500 Zügen weggeworfen werden müssen. Weder Akku noch Verdampfer können ausgetauscht werden. Dabei stecken die Einweg-E-Zigaretten voller wertvoller Rohstoffe. In den Geräten sind meist Lithium-Ionen-Akkus verbaut, die theoretisch mehrere hundert Mal aufgeladen werden könnten. Da jedoch der Ladeanschluss fehlt, landen sie bereits nach einmaliger Entleerung im Müll. Zum Vergleich: Wiederaufladbare Modelle haben eine begrenzte Lebensdauer von rund 300 Ladezyklen. 

Pro Sekunde landen zwei Disposables im Müll
Das Ergebnis einer Studie des britischen „Bureau of Investigative Journalism“ verdeutlicht das Problem: Jede Sekunde werden in Großbritannien zwei Einweg-E-Zigaretten weggeworfen. Das sind jährlich so viele Akkus wie in 1.200 Elektroautos stecken. Zudem werden pro Jahr weltweit rund 90 Tonnen Lithium in diesen Einweg-Geräten verbaut. Das entspricht rund 11.000 E-Auto-Batterien. Zudem verbraucht die Vape-Produktion rund 1.100 Tonnen Kupfer pro Jahr. Prognose: steigend.

Wegwerfmentalität vs. Klimaschutz
In ihrer Aufmachung zielen die Einweg-E-Zigaretten vor allem auf junge Menschen ab. Wie passt die Wegwerfmentalität zu einer klimabewussten Generation? Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Jugendkulturforschung machen sich junge Österreicher schon große Sorgen um Umweltverschmutzung und Klimawandel. Besorgt zu sein, ohne das (eigene) Verhalten zu ändern, das sei aber ein Phänomen, das sich auf alle Generationen umlegen ließe, ergab eine Studie des Klima- und Umweltsoziologen Tobias Rüttenbauer vom University College London. Er untersuchte den Zusammenhang von Verhaltensänderungen und klimatischen Extremsituationen. Das Ergebnis ist ernüchtert. Zwar sind Menschen jeglichen Alters mit extremen Klimaerfahrungen verstärkt bereit, an den Klimawandel zu glauben, ihr umweltschädliches Verhalten ändern sie deswegen aber trotzdem nicht.

Foto: iStock/Yana Tikhonova

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