Energie kann in Methan gespeichert werden

Methan kann Energie speichern

Wirtschaft & Standort

Photovoltaik und Co. liefern „grüne“ Energie – jedoch nicht rund um die Uhr. Für die Frage, wie man diese Energie speichern kann, liefern Forschende in der Schweiz eine Antwort: „Power to Methane“. Mit der Technologie lässt sich Energie in Form von Methangas speichern.

Seit zehn Jahren arbeitet das Paul-Scherrer-Instituts (PSI) in der Schweiz daran, Biomasse aus den Abfällen der Land- und Forstwirtschaft in Brenn- und Treibstoffe umzuwandeln. Dabei verwendet man überschüssigen Strom, um Wasserstoff zu produzieren und ihn in synthetisches Erdgas umzuwandeln. Mit Brennstoffzellen lässt sich Wasserstoff auch relativ verlustfrei wieder in Strom verwandeln – könnte man Wasserstoff also im großen Stil als Langzeitspeicher für Strom verwenden? Nein, denn das sehr leichte Gas beansprucht ein enormes Speichervolumen. Deshalb forscht das PSI an einem anderen Gas für diesen Einsatz: Methan hat bei gleichem Energiegehalt nur ein Drittel des Volumens von Wasserstoff. Zudem lässt es sich über die selbe Infrastruktur wie Erdgas speichern und verteilen. Ideal also als Langzeitspeichermedium für überschüssigen Strom.

In Methangas lässt sich unter anderem Sonnenenergie speichern, damit die Energei immer zur Verfügung steht – auch wenn die Sonne gerade nicht scheint.

In einem Pilotreaktor wurde die industriell einsetzbare Technologie getestet, gemeinsam mit dem Start-up AlphaSYNT will man den Markt erobern. Einerseits geht es um den Einsatz in Biogasanlagen. Denn Biogas, das durch Vergärung entsteht, besteht zu zwei Drittel aus Methan und zu einem Drittel aus Kohlendioxid. In dieser Form ist es für eine Nutzung im Gasnetz nicht rein genug. Im neu entwickelten Wirbelschichtreaktor reagiert das Kohlendioxid aus dem Gasgemisch mit dem gewonnenen Wasserstoff zu zusätzlichem Methan.Über diesen Prozess sollen fossile Gase Schritt für Schritt durch das erneuerbare Methangas ersetzt werden – und der überschüssige Strom aus Sonnenenergie und Co. wird so für Zeiten gespeichert, wo er nicht zur Verfügung steht. Weil die Technologie mit jeder Kohlenstoffdioxid-Quelle und nicht nur mit Biogas funktioniert, bieten Abwasserreinigungsanlagen oder Zementwerke ebenso Potenziale.

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